Freitag, 7. Juni 2019

Senja


Sodele, jetzt bin ich wieder da.
Gestern abend bin ich noch kurz bei Ragnar vorbeigefahren, um Bescheid zu geben. Sie haben Besuch aus Schweden, das Wohnmobil der Bekannten steht auf dem kleinen Rasenplatz unterhalb Björns Hütte. Ragnar fragt kurz nach der Terminplanung bezüglich meiner Fundamente, aber ich kann dazu nichts sagen, weiß selber nichts.
Vor ich zur Fähre muss habe ich noch genügend Zeit, bei Biltema eine Menge übriger Fittings zurückzugeben - anstandslos nehmen sie alles zurück. Ein großes Abflussrohr nehme ich dafür noch mit und habe immer noch genügend Zeit, om COOP einzukaufen. Ich würde mir dort gerne eine Mitgliedskarte zulegen, was aber an der erforderlichen Personennummer scheitert. Mal wieder. Mit meiner "D-Nummer" kann ich zwar Grundstücke kaufen und ein norwegisches Konto führen, aber keine poplige Mitgliedskarte bekommen, Maschinen ausleihen, oder Handyverträge abschließen. Schon seltsam....
Am Hafen kommt es mir befremdlich vor, dass die Fähre keine Fahrzeuge drauf lässt und ganz schnell wieder ablegt. Aber - etwas weiter draußen wartet ein anderes Schiff - ah, die Fähren werden grade mal ausgetauscht. Den letzten Streckenabschnitt legt Hägar recht flott zurück und kurz vor 10 Uhr abends steige ich dann in den Badestamp. Hier sitzen schon Astrid & Uwe und die beiden Freunde Rolf und Jürgen, die mit Motorrädern auf Nordkap-Tour sind. Mit Fischsuppe, Sekt, Erdbeeren, Bier, viel Gesprächen und Gelächter geht der Tag zu Ende, bzw. beginnt der neue Tag!

Bis 2 Uhr nachts sind wir noch auf der Terrasse gesessen, bevor ich mich dann genau dort auch in meinen Schlafsack verkrieche und der Sonne noch etwas zuschaue. Lange schlafe ich nicht ein, aber zum Frühstück um 9 Uhr bin ich trotzdem wieder fit. Um 10 Uhr soll die Bustour starten. Granddad heißt unser  Vehikel, ein über 30-jähriger zum Wohnmobil umfunktionierter Reisebus. Astrid und Rolf genießen die Fahrt in Stressless-Sesseln, ich auf einem Sofa und Jürgen unterhält aus der ersten Sitztreihe unseren Fahrer Uwe. Die Tour geht nach Senja zum Ersfjord, dem nördlichsten Sandstrand der Welt. Leider sind die Scheiben des Busses beschlagen, aber die Fahrt bis Senja ist ja nicht besonders sensationell - eben nur das "normale" Norwegen. An schönen Plätzen hält Uwe natürlich an, um uns Touristen schöne Fotos zu ermöglichen. Rolf outet sich als Eisschwimmer in Deutschland und wir nehmen ihn natürlich beim Wort: an einem Wasserfall neben der Straße muss er erstmal eine Dusche nehmen!
Unterwegs treffen wir uns noch mit einem Präparator. Meine Freunde haben vor einiger Zeit einen fast verhungerten jungen Seeadler gefunden. Dieser musste vom Tierschutzverein getötet werden, dann durften sie ihn behalten. Nun haben sie ihn präparieren lassen und wir dürfen ihn mit nach Hause nehmen. Das Tier passt fast nicht durch die Bustür, es wird in einem Bett zwischengelagert.
Am Fjord ist Grillen angesagt. Uwe packt einen Grill aus, Astrids Tochter und Enkel stoßen zu uns, Uwe und Rolf gehen tatsächlich schwimmen und ich lasse die ganze Szene auf mich wirken! Imposant ist die Landschaft hier: steilste Berge, nackte Felswände stürzen sich ins Meer, dazwischen weißer Sandstrand! Und auf dem Parkplatz das goldene Desingerklo! Ein paar Meter weiter gibt es den nächsten tollen Platz mit vermutlich einem der häufigsten Fotomotive.
Rolf verpennt praktisch die ganze Heimfahrt im Sessel, Astrid und ich nutzen die Zeit für interessante Gespräche. Jürgen liefern wir bei seinen Freunden in der Nähe ab, und dann lassen wir den Tag mit dem restlichen Grillgut und Baileys ausklingen. Auch heute wird es wieder weit nach Mitternacht.




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