Donnerstag, 20. Juni 2019

Der Tag: lang - teuer - erfolgreich!

Der Wecker klingelt um 6!!! Und ich muss tatsächlich aufstehen - um 8 Uhr soll ich in Harstad sein. Ich habe maximal 3 h geschlafen :-( Sebastian trödelt rum, bis er alles eingepackt hat dauert es. Er wollte sowieso früh los, weil er noch eine weite Strecke vor sich hat. Ich soll bis zur Brücke vor ihm herfahren und schlage vor, über Evenskjær zu fahren, da führt die Straße schön am Meer entlang. Um 7:20 können wir aufbrechen, aber als ich von der Hauptstraße abbiege, kehrt er einfach um auf die Hauptstraße, ohne etwas zu sagen. Vermutlich hat er vergessen, was wir ausgemacht haben - ok, ich kann's nicht ändern.
Rechtzeitig bin ich in der Werkstatt. Zu Beginn helfe ich noch etwas, Hägars ganze Verkleidungen abzubauen, aber dann werde ich höflich gebeten, draußen zu warten. Kann ich ja verstehen. Die Sonne knallt vom Himmel und so kann ich auf dem Bänkchen vor dem Laden etwas Schlaf (besser gesagt Ruhe) nachholen. Und ein bisschen norwegisch lernen auf dem Handy. Gegen 13 Uhr bricht Hägar zur Probefahrt auf - allles in Ordnung. Der Antriebsriemen war angeblich noch wie neu! Auch die Bremsbeläge scheinen noch perfekt zu sein. Alles abgeschmiert, eingestellt und kontrolliert. Ein paar Schrauben und Gewinde ersetzt, um die ich gebeten habe. Guter Job - der Mechaniker bekommt ein Trinkgeld. Der ganze Service kostet 5600 kr (ca. 580 €) für 4 1/2 h, ohne Material, das habe ich ja selbst mitgebracht. Aber Hägar hat sich das ja verdient. Er soll ja weiterhin Spaß am Leben in Norwegen haben.
Mittagessen gibt's an der Tanke - Hotdog, Pommes und gratis Kakao - sehr gesund!


Im Internet habe ich in der Nähe ein Sofa zu verkaufen gefunden. Knapp 30 € soll es kosten, sieht noch passabel aus und ist ein Schlafsofa. Das wäre eine Verbesserung gegenüber dem durchgesessenen Teil, das ich bisher habe. Der Besitzer ist fast nie da und hat gemeint, man könne es bestimmt nicht zerlegen. Ich muss es doch auf meinen kleinen Anhänger bekommen. Nun schreibt er, ich könne einfach in seine Wohnung gehen und mir alles anschauen. Haustür ist offen! Der wohnt ja mitten im Wald! Toll! Aber, denke ich mir, auf Dauer dann doch langweiliger als mein Fjord. Hab ich doch alles richtig gemacht. Mal schauen, ob und wann der Typ antwortet und ob ich dann mein Sofa austauschen werde.

Auf dem Rückweg schaue ich nochmal bei Viola vorbei - sie ist tatsächlich da! Allerdings in Eile. Und sie hat gute Nachrichten für mich. Hägar bekommt einen Platz neben dem Schneemobil (nicht, dass die beiden was miteinander anfangen!). Und am Montag früh fliegen sie und Viggo nach Oslo, mit der ersten Maschine um 6:30. Genau wie ich, nur mit der anderen Fluglinie. Das ist ja lustig. Wenn ich also Hägar am Montag früh hinbringe, kann ich mit dem Sammeltaxi von Jardar gleich weiterfahren zum Flugplatz. Hat sich das alles wieder toll ergeben! Welcher Engel da wohl wieder die Finger im Spiel hat? Ich habe zwar mit Viola auf norwegisch angefangen, habe aber schnell zu englisch gewechselt, weil ich weiß, dass sie gut englisch kann und für mich wird das heute zu anstrengend. Den ganzen Tag norwegisch, das schaffe ich (noch) nicht.

Der Gast hat ein Pfand dagelassen: eine halbvolle Flasche Wasser, ein Handtuch und eine Badehose.
So, mein abendlicher Fischzug war leider nicht so erfolgreich, aber dafür hat der Sofa-Mann geschrieben, ich kann das Sofa jederzeit abholen. Er läßt die Tür offen - welch ein Gottvertrauen hier in Norwegen!
Ich habe mir fest vorgenommen, heute noch ein paar Löcher zu bohren und zu betonieren. So langsam wird die Zeit knapp. Aber - ich bin sooooo kaputt, ich schiebe es immer weiter raus. Abendessen. Ein ganz kleiner Film? Badestamp heizen - bei den RAuchzeichen, die er heute von sich gibt, muss höchste Gefahr im Verzug sein! Anhänger für morgen leer machen. Doch, ich schau noch hinter's Haus: von ganz alleine ist wieder ein Felsbrocken abgegangen, hart an der Grenze des hebbaren. Na geht soch! Den räum ich morgen weg, und dann wird auch gebohrt!

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